Cocktails mit Absinth
Absinth, diese geheimnisvolle, Mythen umwobene Spirituose verspricht dem Trinker viel und verlangt ihm einiges ab. Absinth wurde traditionell mit Wasser und je nach Land optional mit zusätzlich Zucker gemischt, getrunken. Das wermuthhaltige Getränk wurde wegen seiner angeblich Halluzinationen verursachenden Wirkung für lange Zeit verboten. Doch schon vor seiner Verbannung aus dem Kreise der legal zu erwerbenden Spirituosen haben sich viele Absinth Cocktails etabliert. Das ist bei der kräuterigen Tiefe, die Absinth einem Drink schon in geringen Mengen verleiht, kein Wunder. Viele dieser Absinth Cocktails werden auch heute wieder gemixt. Ein Drink aus den letzten Jahren hat es neben den Oldies auch in die Auswahl geschafft.
Harry Craddock hat mit den Rezepten für die Corpse Reviver No.1 und No.2 eine beinahe vergessene Cocktail Kategorie vor dem ewigen Aus bewahrt. Die Morning Drinks zu denen die Revivers gehören sind in kaum einem anderen Buch gelistet. Und damit meine ich keine healthy smoothies, um entspannt und fit in den Tag zu starten, sondern starke wiederbelebende Cocktails, die nach dem Aufstehen genossen werden. Harry Craddock hat sie 1930 in seinem Savoy Cocktail Book festgehalten. Hier erfährst du mehr über die Corpse Revivers.
2 cl Dry Gin
2cl Kina Lillet (Cocchi Americano)
2cl Cointreau
2cl Zitronensaft
1 dash Absinth
Alle Zutaten kräftig shaken und in ein vorgekühltes Gästeglas abseihen.
Hier findest du noch weitere Gin Cocktails.
Klar! Der Klassiker aller Absinth Cocktails darf nicht fehlen. Einige Cocktail Historiker meinen, der Sazerac ist die logische Konsequenz des Old Fashioned Cocktails. Letzterer gilt oft – wenn man eng am Wort Cocktail und seiner Bedeutung von 1806 bleibt – als Mutter aller Cocktails. Er besteht aus Whisky, Bitters, Wasser und Zucker. So beschreibt es auch die Definition eines Cocktails von 1806. Der Sazerac wird um eine Zutat, nämlich den Absinth ergänzt. Entstanden ist der Sazerac Mitte des 19. Jahrhunderts in New Orleans. Die Barkeeper der stark französisch geprägte Stadt in Louisiana versahen ihren Drink selbstverständlich mit Cognac. Als der dann wegen der Reblausplage knapp wurde, stiege sie auf amerikanischen Whiskey um. Deswegen gibt es verschiedene Varianten des Sazeracs. Mit Whisky, mit Whisky und Cognac oder nur mit Cognac. Ich bevorzuge die mit beiden Spirituosen.
3 cl Cognac
3 cl Rye Whiskey
1 Barlöffel Zuckersirup
2 Dashes Peychaud’s Bitters
Absinth
Die ersten vier Zutaten in einem Rührglas auf Eis kalt rühren. Einen Tumbler mit etwas Absinth ausschwenken, so dass die Innenseite des Glases benetzt ist. Den übrigen Absinth aus dem Glas schütten. Den kalt gerührten Drink in den vorbereiteten Tumbler geben. Mit einer Zitronenzeste garnieren.
Ein weiterer Absinth Cocktail aus den guten alten Tagen ist der Tuxedo. Der Drink ist ähnlich alt wie der Sazerac und hat Ende des 19. Jahrhunderts das Licht der Welt erblickt. Der Tuxedo Cocktail stellte den Signature Drink des gleichnamigen Country Clubs in den Appalachen dar. Der am Tuxedo Lake gelegene Tuxedo Country Club wurde 1886 gegründet und besteht noch heute. Hier erfährst du mehr über den Tuxedo Cocktail.
5 cl Tom Gin
5 cl Französischer (weißer / trockener) Wermut
2 – 3 Dashes Orange Bitters
1 – 2 Dashes Maraschino
1 Dash Absinth
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Alle Zutaten gut verrühren, in ein Cocktailglas geben und mit einer Cocktailkirsche und einer Zitronenzeste garnieren.
Der Green Swizzle ist ein Absinth Cocktail aus der Karibik. Auf den Antillen werden Swizzles seit gut 250 Jahren nach der besonderen Herstellungsmethode gemixt. Immer mit dabei sind Rum, Wasser oder Eis, exotische oder Kräuterliköre, Zucker und Säfte von Zitrusfrüchten. Die Zutaten werden im Gästeglas mit dem Swizzle Stick vermischt. Das hölzerne Werkzeug besteht aus einem langen, dünnen Stab, an dessen Ende sich fünf oder sechs kurze Zacken befinden. Der Stab wird zwischen den Handflächen hin und her gedreht. Der Green Swizzle erlebte seine größte Popularität mit dem aufkommenden Tourismus um 1900 in der Karibik und der Zeit der Prohibition in den USA bis etwa 1933. Seine grüne Farbe erhält er durch den Absinth und den Minzlikör.
4 cl Weißer Rum
3 cl Falernum
2 cl Weißer Overproof Rum
2 cl Limettensaft
0,75 cl Absinth
0,5 cl Creme de Menthe grün
Alle Zutaten in eine Glas geben, zu zwei Dritteln mit Crushed Ice füllen und mit dem Swizzle Stick kalt rühren. Danach den Drink mit Crushed Ice auffüllen und mit einem Limettenkeil und zwei Dashes Angostura garnieren.
Dass dieser Absinth Cocktail es in meine Liste geschafft hat, liegt daran, dass er keine starke Basisspirituose enthält. Der Petanque Cocktail verlangt nur nach einer moderaten Menge an Sherry und einigen kleinen Mengen von Bitters und weiteren Spirituosen. Ein Drink, der einen nicht sofort umhaut und von dem man auch mal guten Gewissens drei oder vier trinken kann. Das namensgebende Petanque kann mit dem Boule oder dem Boccia Spiel verglichen werden. Geschaffen wurde der Cocktail 2014 von Andrew Bohrer aus Seattle. Bohrer war unter anderem an der Bar des viel ausgezeichneten Mistral Kitchen, dem Rob Roy und dem Vessel für die Drinks verantwortlich. Heute arbeitet er als Berater für die Gastronomie und die Industrie.
6 cl Fino Sherry
3 cl Amaretto
2 Dashes Peychaud’s Bitters
1 Dash Absinthe
Die ersten drei Zutaten in einem Rührglas auf Eis kalt rühren, in ein gekühltes Cocktailglas geben und einen halben Barlöffel Absinth auf die Oberfläche des Drinks geben. Mit einer Cocktailkirsche garnieren.